VZS vergleicht Depotkonten:
Renditen liegen über Inflation – Steuer schmälert Renditen


Im August hat die Verbraucherzentrale die Bedingungen für vinkulierte Depotkonten und Festgeldanlagen einiger Banken verglichen. Wer sein Erspartes auf 12 Monate sperrt, erzielt Renditen über der Inflationsrate, welche in Bozen im Zeitraum August 2013 bis Juli 2014 bei 0,7% lag (Daten ASTAT). Es ist natürlich schwierig die Inflationsrate für die kommenden Monate vorauszusagen, aber die aktuellen Daten (im letzten Monat lag die Inflation bei 0 %) lassen darauf schließen, dass sich durchaus auch in Zukunft reale Gewinne erzielen lassen. Liegt das Geld hingegen auf einem Kontokorrent oder Sparbuch oder in anderen, nicht vinkulierten Sparformen, riskiert man, dass Gebühren und Steuern das Kapital „anknabbern“.

Die Ergebnisse des Vergleichs

Für jedes Produkt (siehe Tabelle) wurde die Nettorendite für ein vinkuliertes Konto auf 12 Monate für eine Einlage von 10.000 Euro berechnet. Die besten Angebote kommen von Online-Anbietern: Spitzenreiter ist die BancaMarche mit dem Depotkonto “Deposito Sicuro”, welches eine Nettorendite von 2,07% anbietet. Legt man hier 10.000 Euro für 12 Monate an, so erhält man einen Nettogewinn von 187,20 Euro. Unter den lokalen Banken kommt das beste Angebot von der Raika Ritten mit 1,48% Nettorendite pro Jahr, also eine Rendite von 128 Euro (Nettorenditen jeweils nach Abzug von Quell- und Stempelsteuer).

Die Besteuerung

Die Renditen werden derzeit mit einem Steuereinbehalt von 26% belegt. Für die Stempelsteuer werden die Depotkonten hingegen wie die anderen Finanzprodukte behandelt: sie unterliegen einer jährlichen Steuer von 0,2% des Anlagebetrages. Auch vinkulierte Depot-Linien auf einem Kontokorrent unterliegen dieser Steuer, wie die Agentur für Einnahmen klarstellt (Rundschreiben Nr. 15/E vom 10.05.2013).
Kontokorrente und Sparbücher unterliegen der jährlichen Stempelsteuer von 34,20 Euro Fixbetrag, falls die mittlere Einlage über 5.000 Euro liegt; andernfalls zahlt man keine Stempelsteuer.

Die Tipps der VZS

  • Angebote genau unter die Lupe nehmen und vergleichen. Eine Möglichkeit, die Angebote verschiedener Banken zu vergleichen, bietet die Internetseite www.confrontaconti.it. In unserem Vergleich befinden sich sowohl Online- als auch Filialbanken.
  • Die Banken werben meist mit den Bruttozinssätzen, also vor Abzug von Steuereinbehalt und Stempelsteuer.
  • Überprüfen Sie, ob die Stempelsteuer von der Bank bezahlt wird oder von Ihrer Rendite abgezogen wird: dies beeinflusst die tatsächliche Rendite wesentlich.
  • Vorsicht bei Lockangeboten! Einige Banken locken mit hohen Zinssätzen, die aber nur für einige wenige Monate gelten, um dann teilweise auch empfindlich abzusinken.
  • Überprüfen Sie, ob die Zinsen im Voraus oder bei Fälligkeit ausbezahlt werden; im ersteren Fall ist die Rendite höher.
  • Vergleichen Sie die jeweiligen Angebote der Banken. Manche Banken haben für höhere Anlagesummen oder längere Laufzeiten höhere Zinssätze.
  • Haben Sie auch ein Auge auf die Spesen. In unserem Vergleich waren fast alle Produkte spesenfrei, aber hier genau nachzuschauen ist besser. Einige Banken verlangen z.B. für Dokumentation in Papierform Spesen.
  • Vorsicht bei vorzeitiger Aufhebung der Vinkulierung: diese ist nicht immer möglich, und meist an starke Zinseinbußen, teilweise auch an Strafzahlungen gebunden.
  • Achtung: Teilweise wird ein extra Kontokorrentkonto benötigt für welches Kontoführungsgebühren anfallen können.

Medien-Information
Bozen, 25.08.2014