Zwanzig 12 – Unsere Arbeit für VerbraucherInnen

Jahresbericht der VZS: 44.000 Ratsuchende,
1,16 Millionen Euro erstritten



Ob dubiose Tür-zu-Tür-Verkäufer plötzlich Gasspürgeräte als verpflichtend verkauften, Südtiroler Banken Kapitalerhöhungen durchführten, ein Kreuzfahrtschiff Schiffbruch erlitt oder eine kostenlose Beratung in Erbschaftsangelegenheiten gefragt war: Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) war 2012 einmal mehr eine gefragte Ansprechpartnerin. Über 44.000 Ratsuchende sind in unsere Beratungsstellen gekommen, auf Internet haben wir 1,7 Millionen Besucher verzeichnet, neues Rekordergebnis bei den erstrittenen Rückerstattungen für die VerbraucherInnen von 1,16 Mio. Euro, Kaufkraftprobleme für immer mehr Familien, zunehmend verunsicherte und gestresste VerbraucherInnen – so lauten die Schlagzeilen der Bilanz 2012 der Südtiroler Konsumentenschützer.

Dass das Leistungsangebot der Verbraucherzentrale Südtirol in seiner breiten Themenpalette notwendig ist, wird an der nach wie vor starken Nachfrage deutlich. Kehrseite dieses hohen Bedarfs: Ratsuchende müssen sich oft geduldig in eine Warteschlange einreihen, um gewünschte Auskünfte und Beratungen zu erhalten.

Im Jahr 2012 hat die Verbraucherzentrale über 750 Schlichtungsverfahren mit verschiedenen Anbietern in Sachen Gas und Strom betreut und auch positiv abschließen können. Bereits seit mehreren Jahren bestehen bei der VZS paritätische Schlichtungsverfahren mit Gesellschaften wie Enel, Edison, Eni, Sorgenia. 2012 wurde auch die Schlichtung mit Seltrade und Selgas aktiviert. Die Etschwerke halten sich noch zurück.

Familien müssen sich immer mehr darauf einstellen, dass der Konsumstress zunimmt und es lässt sich nur erahnen, wie anspruchsvoll die heutige Haushaltsführung geworden ist. Die hierfür benötigten Kompetenzen und Ressourcen nehmen aber nicht automatisch oder beliebig zu.
Das beste Mittel, um die Wirtschaftskrise zu bewältigen und ein langes Abgleiten in eine starke Rezession zu verhindern, wäre es den privaten Konsum zu stärken. Doch davon sind wir in der Wirtschafts- und Schuldenkrise weit entfernt. Daher wird es zunehmend wichtig, dass das Geld sinnvoll ausgegeben wird. Vor allem zum diesem Punkt trägt die VZS viel bei. Weil der Wettbewerb nicht funktioniert, ineffiziente Strukturen bestehen und oft entsprechende Verbraucherinformation fehlt, zahlen die Südtiroler VerbraucherInnen für viele Bereiche mehr als sie müssten. Diese Geldverschwendung der Familien zu Lasten der notwendigen Kaufkraft können wir beenden, indem die Verbraucherinformation gestärkt wird, indem Produkte und Dienstleistungen durch bessere Information vergleichbar sind.


Medien-Information
Bz, 15.03.2013