„Fair trade & regionale“ Blumen

Ganzjährige Blumenaktion ab Valentinstag und Momente der Begegnung zwischen Seniorenwohnheimen und Schulen


Die Eigen- und Mitverantwortung der KonsumentInnen bewirkt positive Entwicklungen. Sie ist Voraussetzung für die Nachfrage und den Verkauf von fairen und regionalen Blumen


 Blumen sind wunderschön, man verschenkt sie gerne, man bekommt sie gerne geschenkt. Sie können uns aber auch Vieles erzählen: ihre lange Reise vom Süden der Welt, die schwierigen Bedingungen der Herstellung, die problematische Auswirkung auf die Herkunftsländer wie Südamerika, Afrika oder China.
 
Mit Beginn zum Valentinstag am 14. Februar werden sich südtirolweit zahlreiche Floristen und Gärtner an der traditionellen „Fair trade & regionale Blumenaktion“ der OEW beteiligen.
Ziel der Aktion ist es, die Alternative des fairen und regionalen Schenkens aufzuzeigen und KonsumentInnen und VerkäuferInnen dafür zu sensibilisieren.
Veranstalter ist die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt, in Zusammenarbeit mit der Gärtnereivereinigung und den Floristen, den Weltläden Südtirols, der Verbraucherzentrale, der Katholischen Frauen- und Männerbewegung (KFB und KMB), der Südtiroler Katholischen Jugend (SkJ), der Caritas und dem Verband der Seniorenwohnheime Südtirols.
 
Die teilnehmenden Betriebe verpflichten sich, ganzjährig faire und/oder regionale Blumen in ihrem Sortiment zu führen und die Blumen entsprechend zu beschildern. So kann ein Konsument, der in ein Blumengeschäft oder in eine Gärtnerei eintritt, durch die Plakette „fair trade & regional“ an der Eingangstür erkennen, ob der Betrieb fair gehandelte und/oder lokal produzierte Blumen verkauft. Die Weltläden Bozen, Lana, Sterzing und Toblach verkaufen fair gehandelte Rosen am Valentinstag, die restlichen verweisen auf Blumenhändler, die faire Blumen verkaufen.
 

Die Eigen- und Mitverantwortung der KonsumentInnen bewirkt positive Entwicklungen

Nur wenige wissen, dass jede dritte Schnittblume auf dem Weltmarkt – im Winter jede zweite – aus Lateinamerika oder Afrika kommt, wo günstige klimatische Bedingungen, billige Arbeitskräfte und schwächere Arbeits- und Umweltgesetze die Produktion begünstigen.
Doch etwas Positives bewegt sich: Die soziale und umweltfreundliche Komponente im Kaufverhalten ist in der letzten Zeit immer stärker ins Bewusstsein der Konsumenten gerückt. Der ökologisch und ethisch korrekte Mehrwert eines Produktes wird weiterhin an Bedeutung gewinnen und zu einem entscheidenden Kaufkriterium werden.
 
Wir KonsumentInnen haben die Möglichkeit, uns eigen- und mitverantwortlich zu zeigen“, sagt Christina Lechner, OEW Bildungskoordinatorin. „Unsere Kaufentscheidungen können positive Entwicklungen bewirken. Wer also „fair trade & regional“ Blumen schenkt, kann sicher sein, dass seine Geste des Blumen Schenkens weitere Kreise zieht“.

Nur indem  Floristen, aber vor allem Kunden ausdrücklich nach fair gezüchteten Blumen verlangen, kann Druck auf die großen internationalen Produzenten ausgeübt werden, um bessere Verhältnisse für Arbeiter/innen und Umwelt zu erzwingen“, ist Rudi Rieder, Obmann der Südtiroler Floristen, überzeugt. „Die weit verbreitete Meinung: „Do konnsch e nix tian“ darf unsere Gewohnheiten nicht beeinflussen. Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder gemeinsam für eine Verbesserung dieser Zustände einsetzen“.
 
Und Heinz Luther, Vorstandsmitglied der Südtiroler Gärtnervereinigung, fügt hinzu: „Umweltschutz, der Verzicht auf jegliche Gentechnik sowie mitarbeiterfreundliche Arbeitsbedingungen können für Südtirols Gärtner einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten. Die aktive Beteiligung vieler Südtiroler Gärtner an der Aktion „Fair trade & regional“  unterstreicht diese Strategie“.
 
Diözesanbischof Ivo Muser hat betont, dass Blumen ein Zeichen der Freude und der Liebe sind, und es wertvoll ist, sich gegenseitig zu Lebzeiten Blumen zu schenken. Es sei wichtig, fair trade & regionale Blumen zu schenken, weil so jeder von uns einen Beitrag für bessere soziale und wirtschaftliche Bedingungen der ArbeiterInnen im Süden der Welt gibt.
 
Im Rahmen der Sensibilisierungsaktion „Fair trade & regional Blumen“ sind heuer auch Momente der Begegnung in den Seniorenwohnheimen vorgesehen.
Zahlreiche begeisterte Schulklassen, Eine-Welt- als auch Ortsgruppen verschiedener Vereine wurden eingeladen, die BewohnerInnen der Südtiroler Seniorenwohnheime zu besuchen und ihnen eine fair gehandelte bzw. eine regional gezüchtete Blume zu schenken.
20 Seniorenwohnheime und eine Seniorengruppe wurden von 25 Schulklassen und verschiedenen Ortsgruppen besucht. Viele der vorgesehenen Besuche haben vom 6. bis 9. Februar stattgefunden. Floristen und Gärtner haben dafür über 1000 Blumen gesponsert.
2012, im "Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen" können diese Begegnungen für Alt und Jung als ein freudiges Erlebnis sein.
 
"Mit Begeisterung nehmen die Seniorenwohnheime Südtirols an dieser Initiative teil“, erklärt Norbert Bertignoll, Präsident des Verbandes der Seniorenwohnheime Südtirols. Das Schenken von Blumen symbolisiert Aufmerksamkeit und Zuwendung, macht Freude und vermittelt Liebe. Schön, wenn dies auch zur Gelegenheit für einen Besuch im Seniorenwohnheim benutzt wird! Denn die Heime sind offen für Besuche, welche im Wesentlichen dazu beitragen, dass die sozialen Kontakte zu den HeimbewohnerInnen lebendig bleiben. Wir bedanken uns bei der OEW für diese Initiative und bei den Floristen und Gärtnern, welche die Blumen gespendet haben".
 
Generationenübergreifende Begegnungen zu schaffen und für fair gehandelte oder regional gezüchtete Produkte zu sensibilisieren, liege auch ganz im Sinne der Caritas, so Caritas Direktor Heiner Schweigkofler.
 

Die Liste der teilnehmenden Betriebe (im PDF-Format).
Interessierte Betriebe können sich jederzeit anmelden und an der ganzjährigen Aktion teilnehmen.

Info: OEW, Tel. 0472 208205, christina.lechner@oew.org