Stromsparen: Wo es viel bringt

Die Strompreise sind in den vergangenen 10 Jahren um 54 % gestiegen (Inflation 23,5%). Immer mehr Stromkunden warten gebannt auf die nächste Stromrechnung und hoffen, dass sie nicht zu üppig ausfällt.

Viele hundert Euro sparen

Deutliche Kostensteigerungen drohen vor allem in Haushalten, die ihr Warmwasser mit Strom erwärmen, Elektroheizgeräte betreiben oder häufig viele Glühbirnen brennen lassen. Mit einem Anbieter- oder Tarifwechsel lässt sich der Kostenanstieg oft abfangen. Dazu hat die Verbraucherzentrale auch eine Einkaufgemeinschaft für Strom und Gas auf den Weg gebracht (siehe Homepage www.verbraucherzentrale.it) Groß ist aber auch das Sparpotenzial durch moderne Geräte, effizienten Betrieb und kleine Änderungen im Alltagsverhalten, etwa beim Duschen und Heizen. Dadurch lassen sich Stromkosten in manchen Bereichen um bis zu 90 Prozent senken, wie Untersuchungen der Stiftung Warentest zeigen. Unterm Strich liegt das Einsparpotenzial in vielen Haushalten bei mehreren hundert Euro pro Jahr.

Elektro-Warmwasserbereiter und Heizlüfter Kostentreiber

Beispiel: Für eine Familie, die Warmwasser mit Strom erhitzt, kann allein das Duschwasser pro Jahr 635 Euro kosten. Wer die alte Brause gegen eine Sparbrause tauscht und beim Einseifen das Wasser abstellt, spart etwa zwei Drittel – rund 425 Euro. Wer im Winter in einem Zimmer per Heizlüfter zuheizt, weil der normale Heizkörper nicht ausreicht, zahlt rund 270 Euro extra. Die optimierte Gaszentralheizung verursacht hingegen nur Heizkosten von 70 Euro – 200 Euro weniger. Ersparnis: 74 Prozent.

Alte Pumpen versteckte Stromfresser

Alte Heizungspumpen sind oft die größten versteckten Stromfresser im Haus. Sie sind häufig so eingestellt, dass sie rund um die Uhr mit voller Kraft laufen und auch dann Wasser zu den Heizkörpern befördern wollen, wenn die gar kein Heizwasser brauchen. Das kann im Einfamilienhaus pro Jahr mit 160 Euro zu Buche schlagen. Eine moderne Hocheffizienzpumpe, die ihre Leistung dem Bedarf anpasst, begnügt sich mit einem Zehntel Energie. Ein Austausch spart also etwa 145 Euro an Stromkosten pro Jahr – 90 Prozent.

Multimedia mit viel Sparpotenzial

Großes Sparpotenzial birgt auch der Multimediapark. Wer seinen Röhrenfernseher durch ein Flach-TV-Gerät ersetzt, senkt die jährlichen Stromkosten von 58 auf 26 Euro – Ersparnis: 55 Prozent. Bei Anschluss an alte AV-Receiver kann sich der Stromverbrauch allerdings wieder verdoppeln. Bei alten Geräten ist es sinnvoll, diese über Steckdosenleisten abzuschalten. Ihr Standbyverbrauch liegt teilweise bei mehr als 10 Watt. Bei Geräten aus aktuellen Tests liegt er oft nur noch unter 1 Watt. Allerdings kann sich der Standbyverbrauch im Schnellstartmodus moderner Fernseher und Hifi-Anlagen drastisch erhöhen – auf mehr als 20 Watt.

Coole Spartipps für die Küche

Alte Kühl-Gefrier-Kombis können im Haushalt jährliche Stromkosten von 130 Euro verursachen. Moderne Spargeräte begnügen sich mit 65 Euro. Wer den Gefrierschrank von der warmen Küche in den kühlen Keller stellt, spart ebenfalls deutlich. Je kühler die Umgebung, desto weniger muss der Kompressor anspringen. Eine um 10 Grad niedrigere Umgebungstemperatur senkt den Verbrauch um ein Viertel. Weitere Tricks: Mit Kühltasche einkaufen spart unnötiges Herunterkühlen von Lebensmitteln. Getränke im Keller oder auf dem Balkon vorkühlen. Speisereste erst in den Kühlschrank stellen, nachdem sie abgekühlt sind. Und vor allem Milch, Saft, Butter und Wurst möglichst schnell nach Gebrauch wieder zurückstellen. Je älter ein Gerät ist, desto mehr lässt sich so sparen.

Sparen mit Sparlampen: 75 Prozent sind möglich

Weitere Tipps der Tester: Wer seine Waschmaschine ausschließlich voll beladen anstatt halb voll laufen lässt, kann ein Drittel der Stromkosten sparen. Wer in den wichtigsten Leuchten stromfressende Glühlampen gegen LED- und Energiesparlampen austauscht, senkt die Stromkosten um 75 Prozent.

Medien-Information
Bozen, 23.10.2013