Verbraucherzentrale Südtirol testet Pellets:
Geringe Unterschiede beim Heizwert – Preis entscheidet!


Holzpellets werden als Brennstoff immer beliebter, liegen doch die ökologischen und vor allem auch ökonomischen Vorteile auf der Hand (siehe dazu auch den „Heizkesselbarometer“ und „Brennstoffe im Vergleich“ auf der Homepage der Verbraucherzentrale Südtirol-VZS). Während eine Kilowattstunde Energie mit Heizöl produziert 0,14€ kostet, kostet sie mit Flüssiggas 0,20€, mit Erdgas 0,09€ und mit Pellets 0,05€ (Stand: 01.10.2012). Kein Wunder, dass auch immer mehr kleine Heizanlagen mit händischer Befüllung aus dem Sack zum Einsatz kommen. Die Konsumentenschützer der Verbraucherzentrale Südtirol haben zusammen mit den Kollegen der Arbeiterkammer Oberösterreich einen Qualitäts- und Preischeck für diese Sackware durchgeführt.
Die Heizwerte von Holzpellets – als 15 kg Sackware gekauft – nahm nun die Verbraucherzentrale Südtirol unter die Lupe. 11 Proben wurden in Südtirol gekauft, vorzugsweise jene mit mit einem entsprechenden Gütesiegel (wie Din Plus, Ö-Norm, Pellet Gold und die Europanorm EN Plus), und dann von der TU-Wien untersucht. Beteiligt waren auch 9 Proben, gekauft der Konsumenteninformation der Arbeiterkammer Oberösterreich.

Ergebnis der Untersuchung im Detail

Die analysierten Wassergehalte und Heizwerte, sowie auch die Stickstoffgehalte lagen innerhalb der anwendbaren Europäischen Norm (EN 14961-2) und des teilweise strengeren Zertifikates EN plus das nicht nur die Hersteller, sondern auch Händler an entsprechende Vorgaben bindet. Also eine gute Nachricht für die Käufer von Pellets mit Gütesiegel: die Qualität stimmt!
Mittlerweile gilt eine einheitliche Pellets- Europanorm mit drei Güteklassen (A1, A2 und B), wobei vor allem die Klasse A1 für Konsumenten relevant sein dürfte (Kleinanlagen). Unterschiede sind im Wesentlichen bei den Rohstoffen vorhanden: so besteht A1 aus Stammholz und chemisch unbehandelten Holzresten, A2 kann auch Rinde und Rückstände aus der Holzfällung aufweisen, B auch Altholz.
Alle Pelletsproben liegen beim Heizwert im Normbereich zwischen 17,2 und 19,2 MJ/kg. Der geforderte Wassergehalt unter 10 Prozent wird ebenfalls unterschritten. Der gemessene Maximalwert lag bei 8,53 Prozent. Der höchste Stickstoffgehalt von 0,18% lag unter dem Normlimit von max. 0,3 Prozent.

Südtirol teures Pflaster für Pellets

Die nur geringen Unterschiede bei der Qualität lassen die Preise in den Vordergrund rücken. Die Bandbreite der Schwankung vom günstigsten 15 kg Sack zum teuersten war dabei schon beachtlich: Von 3,75 € bis immerhin 5,15€. Letzterer war also um 37% teurer als der billigste Pelletssack. In Oberösterreich betrug die Preisspanne von 3,49€ bis 4,99€. Der Durchschnittspreis betrug in Südtirol 4,39€, in Oberösterreich 4,07€ pro Sack. Die in Südtirol gekauften Pelletssäcke waren beim Durchschnittspreis also um 7,9% teurer als in Oberösterreich.
Wer gut und günstig abschneiden will, muss nicht nur seinen Händler gut aussuchen, sondern kann auch „antizyklisch“ einkaufen: Im Sommer oder Frühherbst machen viele Händler Sonderaktionen und die Pelletspreise sind traditionell niedriger. Dies gilt sowohl für Sack- wie für lose Ware.

Die Details zum Pelletstest ersehen Sie aus der Tabelle (im PDF-Format).


Medien-Information
Bz, 20.02.2013