Nach dem Stopp von „TIM Prime“ kommt „TIM Prime Go“
durch die Hintertür wieder herein

Ab 15. Juni wird bei einigen Kunden das Angebot automatisch aktiviert – man kann es über die kostenlose Nummer 409162 oder über die Website von TIM deaktivieren


Im März hatte TIM angekündigt, den Dienst TIM Prime für alle Kunden mit aufladbarer Karte zum Preis von 49 Cent pro Woche zu aktivieren, mit Startzeitpunkt 10. April. Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) hatte dies den zuständigen Behörden gemeldet, und nach Einleitung eines entsprechenden Verfahrens durch die Marktaufsichtsbehörde und die Kommunikationsbehörde hatte TIM beschlossen, auf die Aktivierung zu verzichten. Nun aber scheint mit Start 15. Juni derselbe Dienst unter dem Namen „Tim Prime Go“ wieder zur Hintertür herein zu kommen.

Das Angebot wird als Änderung der wirtschaftlichen Bedingungen des Vertrags angekündigt, ist aber nichts anderes als eine Reihe von Zusatzdiensten: Kinotickets „Nimm 2 Zahl 1“ einmal pro Woche von Montag bis Freitag, alle Fußballnews ohne auf die eigenen mobilen Daten zurückgreifen zu müssen und unbegrenzte Gespräche und SMS zu einer anderen Tim-Nummer sowie ein Preisausschreiben namens „Ricarica+“. Das ganze zum Kostenpunkt von 49 Cent pro Woche.

Auch in diesem Fall hat die VZS das vermeintlich unfaire Verhalten von TIM den jeweiligen Aufsichtsbehörden gemeldet. TIM setzt nämlich erneut auf ein sogenanntes „OPT-OUT“-System, sodass die KundInnen nicht vorher um ihre Erlaubnis zur Aktivierung des Pakets gefragt werden. Den KundInnen raten wir, alle SMS von TIM genauestens durchzulesen, auch weil TIM diesmal nicht bekannt gemacht hat, für welche KundInnen sie das neue Angebot zu aktivieren gedenkt.

„Das ganze wird als einseitige Vertragsabänderung präsentiert, aber es handelt sich eigentlich um eine nicht gewollte Aktivierung eines Zusatzdienstes, währen die Vertragsänderung die Kostensteigerung im Verhältnis zum ursprünglich unterzeichneten Vertrag betrifft“ erklärt Simone Romani, Berater für Telefonfragen in der VZS. „Beim letzten Mal hat TIM das Angebot letztlich zurückgezogen. Bleibt zu hoffen, dass die Behörden angesichts des zweiten Vorstoßes entschiedener Durchgreifen.“

Bei der Verbraucherzentrale ist ein eigener Beratungsdienst für den Bereich Telefonie aktiv.


Medien-Information
Bozen, 07.06.2016