Große Unterschiede bei Treibstoffpreisen in Südtirol: bei Benzin 20%, bei Diesel 26%
Die Wege für die VerbraucherInnen um die Treibstoffkosten zu senken


Die Rohölpreise purzeln, die Treibstoffpreise sind etwas zurückgegangen, doch im benachbarten Bundesland Tirol sind Benzin und Diesel immerhin um rund 30 Cent pro Liter günstiger.

Italien zählt in der EU zusammen mit Großbritannien zu den Spitzenreitern bei Benzin und Diesel. Und dies wird aufgrund der hohen Treibstoffsteuern auch noch länger so bleiben. Daher bleibt den preisbewussten Autofahrern einmal der Vergleich zwischen den verschiedenen Tankstellen und andererseits lohnt es sich auf einen Sprit sparenden Fahrstil umzusteigen. Wer viel mit dem Auto unterwegs ist kann mit dem Umstieg auf Alternativen wie Flüssig- oder Methangas günstiger abschneiden. Denn die Vorteile liegen auf der Hand: bei den Treibstoffkosten gibt es Einsparungen von 40-60%, es können jedoch auch Mehrkosten z.B. für die Umrüstung anfallen, die amortisiert werden müssen.

Preisunterschiede sind beträchtlich

Vergleicht man die 3 günstigsten mit den 3 teuersten Zapfsäulen in Südtirol (Datenquelle Osservaprezzi vom 19.9.2015) bei Benzin und Diesel zeigt sich, dass diese durchschnittlich immerhin 20 bzw. 26% voneinander abweichen. Das ist beträchtlich mehr als noch 2008, wo gezieltes Tanken nur mit einer Preisersparnis von 2% belohnt wurde. Interessant ist dass die günstigste Tankstelle (IP Tiers) nicht in einem Ballungszentrum liegt, währenddessen alle 3 teuersten Tankstellen sich auf der Brennerautobahn befinden. Dazu der Kommentar des Geschäftsführers der Verbraucherzentrale Südtirol, Walther Andreaus. „Seit der Liberalisierung des Marktes vor über 20 Jahren scheint sich Konkurrenz breit zu machen. Das hat wohl damit zu tun, dass nicht mehr so viel getankt wird“.

Große Unterschiede auch bei Methan und Flüssiggas (GPL)

Im Ranking der 3 günstigsten und teuersten Zapfsäulen sieht die Situation wie folgt aus: Unterschied bei Methangas 17%, bei Flüssiggas (GPL), 20%. Die günstigsten Tankstellen liegen beide auf der Mebo (Q8 bei Methan, MeBo Stop&Go bei Flüssiggas), währenddessen das teuerste Methan bei Kostner in Vahrn sowie IP in Vintl gezapft wird und das teuerste Flüssiggas bei Repsol in Sterzing.

Treibstoffpreise aktuell online abfragen

Das Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung (MISE) hat eine Datenbank der Treibstoffpreise eingerichtet, die alle Tankstellen umfasst. Ob vor dem Losfahren oder über das Smartphone – mit dem Vergleich lässt sich ganz bequem und schnell der aktuelle Preis der Tankstellen in der Umgebung ermitteln ( www.carburanti.sviluppoeconomico.gov.it oder die App „OsservaPrezzi“). Die Tankstellenbetreiber sind verpflichtet, bei Preiserhöhungen diese sofort in die Datenbank einzugeben. Und damit können die VerbraucherInnen jeweils genau die günstigsten Preise für alle angebotenen Treibstoffe abfragen. Ganz gleich ob die Tankstelle auf Autobahnen, Schnell- oder anderen Straßen liegt. Angegeben wird jeweils der günstigste Preis, also jener beim Self-Service, wenn ganztägig vorhanden. Und diesbezüglich müssen dann die VerbraucherInnen selbst aufpassen, dass sie sich dann zur richtigen Zapfsäule begeben. Sollten an der Zapfsäule (natürlich die günstigste im Rahmen der einzelnen Tankstelle) höhere Treibstoffpreise aufscheinen als jene der Online-Datenbank des MISE so sind entsprechende Verwaltungsstrafen vorgesehen. Zuständig dafür ist die Gemeinde bzw. die Gemeindepolizei wo sich die Tankstelle befindet.

Tipps für spritsparendes Fahren

  • Kurzfahrten verbrauchen mehr Sprit und können leicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden.
  • Sparsames Auto: der Kraftstoffverbrauch sollte die Kaufentscheidung beeinflussen.
  • Niedertourig fahren (aber nicht untertourig = ruckeln), auch bergauf.
  • Im Stadtverkehr Tempo 30 im dritten Gang, Tempo 40 im vierten Gang, Tempo 50 im fünften Gang.
  • Vorausschauend fahren: Fuß vom Gas statt bremsen und beschleunigen und dabei Energie vernichten.
  • Bei ausreichendem Tempo direkt vom dritten Gang in den fünften Gang schalten.
  • Konstante 100-130 km/h (wo erlaubt) auf der Autobahn schonen Tank und Nerven.
  • Bei langen Rotphasen an der Ampel Motor ausstellen, ab 20 Sekunden lohnt es sich.
  • Stromerzeugung kosten: Klimaanlage (trotzdem auch im Winter von Zeit zu Zeit einschalten) und alle elektrischen Verbraucher sind Spritfresser.
  • Keine unnötigen Lasten spazieren fahren.
  • Dachgepäck erhöht Verbrauch: Mittelklassewagen mit drei Fahrrädern verbraucht bei Tempo 100 2 l/100 km mehr;
  • Mit dem für hohe Beladung empfohlenen Reifendruck fahren, niedriger Rollwiderstand senkt Spritverbrauch um bis zu 5 %. Leichtlaufreifen montieren.


Medien-Information
Bozen, 23.09.2015