Umwelthormone und ihre Auswirkungen auf die Gesundheit
Umweltministerium gibt Tipps zum sicheren Umgang


Umwelthormone (auch endokrine Disruptoren genannt) sind chemische Wirkstoffe, die das Hormongleichgewicht von Lebewesen stören können. Diese Umwelthormone können die normalen Hormonsignale "ausschalten", "anschalten" oder verändern. Ihre Wirkungen sind besorgniserregend, da sie schleichend und lauernd sind.

In die Kategorie der Umwelthormone fallen unter anderem langlebige Substanzen, also solche, die lange Zeit in der Umwelt bleiben (wie z.B. Dioxine), einige Pestizide, einige flüchtige Substanzen (wie die Phtalate). Die Umwelthormone sind deshalb beunruhigend, weil sie das Hormongleichgewicht stören. Medizinische Studien besagen, dass diese Stoffe das Risiko für Reproduktiv-Krankheiten (Unfruchtbarkeit, Fehlgeburten, Endometriose, usw.) erhöhen, sowie für Verhaltensstörungen im Kindesalter verantwortlich sein können. Auch bestünde der Verdacht, dass das Risiko für gewisse Krebsarten und Diabetes durch sie ansteige. Nicht erforscht sind bis heute die Wechselwirkungen: wenn viele Umwelthormone mit derselben Wirkung in der Luft sind, verstärkt sich dann das Risiko?

In Europa werden die Umwelthormone über das REACH-Reglement überwacht und beurteilt. Einige Stoffe sind bereits verboten worden, wie z.B. das Bisphenol A in den Schnullern; für andere bestehen hingegen Grenzwerte. Um den BürgerInnen die Möglichkeit zu geben, sich zusätzlich selbst zu schützen, hat das Umweltministerium einen Leitfaden über den Umgang mit diesen Stoffen erarbeitet.

Tipps zum Umgang mit Umwelthormonen

Beschränken oder vermeiden
Bevorzugen oder ersetzen
Wegwerf-Behälter aus Plastik nicht wiederverwenden Nur intakte Plastik-Behälter verwenden, und die Angaben des Herstellers befolgen
Beschichtete Pfannen nicht mehr verwenden, wenn die Beschichtung zerkratzt ist Nur intakte beschichtete Pfannen oder solche aus Keramik oder rostfreiem Stahl verwenden
Weihrauch, Räucherstäbchen, Kerzen- und Zigarettenrauch möglichst vermeiden Geschlossene Räume häufig lüften
Kleidungsstücke, die mit wasser- oder fleckabweisenden Stoffen behandelt sind, weitestgehend vermeiden Kleidungsstücke bevorzugen, deren Herkunft und Zusammensetzung klar erkennbar ist
Staubansammlung in geschlossenen Räumen vermeiden Die Räume öfters angemessen reinigen; die Staubsauger korrekt warten (Filter und Filterkammer reinigen, Beutel wechseln)

  • Butterpapier und Plastikfolie für Lebensmittel nur nach den Angaben des Herstellers verwenden; die Etiketten genau beachten
  • Beim Kochen auf eine ausreichende Lüftung der Räume achten; Abzughauben verwenden
  • Bei Gegenständen mit Schaumfüllung kaputte oder abgenutzte Bezüge ersetzen (z.B. Matratzen, Autositze...)
  • Lebensmittel mit verbrannten oder verkohlten Teilen nicht essen; wenig Geräuchertes essen.; die verbrannten Teile, wie z.B. einer Pizza, entfernen
  • In den Wohnräumen den Gebrauch von Materialien aus weichem PVC, welches DEHP enthält, einschränken

Weitere nützliche Tipps finden sich im entsprechenden Informationsblatt der Verbraucherzentrale, in welchem auch spezielle Tipps für Erziehungsberechtigte enthalten sind, sowie im italienischen Original-Leitfaden "Conosci, riduci, previeni gli interferenti endocrini".


Medien-Information
Bozen, 20.08.2013