Obst und Gemüse einkaufen: teuer und mit großen Unterschieden zwischen den Verkaufsstellen in Bozen


Discounter haben das beste Preis/Kategorienverhältnis: Bessere Qualität, wenn auch deutlich weniger günstig, auf dem Obstmarkt und in der Rovigostraße

Ende Mai (17.05 – 21.05) hat die Verbraucherzentrale die Einzelhandelspreise für Obst und Gemüse in Bozen erhoben, und zwar in Discountern, Supermärkten und auf den Wochen- und Tagesmärkten (Rovigostraße und Obstmarkt). Erhoben wurden die Preise von 11 Gemüse- und 6 Obstsorten in insgesamt 15 Verkaufsstellen, wobei der Durchschnittspreis aller Typen einer Sorte in der selben Verkaufsstelle ermittelt wurde (z.B. Äpfel der Sorte Golden: Durchschnitt der Packungen mit verschiedenem Gewicht und verschiedenen Apfelgrößen). Diesen Durchschnittspreisen wurden jene der Großmarkthalle Verona gegenüber gestellt, die nach Handelsaufkommen die größte Venetiens ist. Hier ein genauerer Blick auf die Ergebnisse.

Die teuersten Verkaufstellen in Bozen sind am Wochenmarkt in der Rovigostraße, der Obstmarkt belegt knapp dahinter Platz 2. Die Preisunterschiede zum günstigsten Angebot betragen bis zu 100%, und in einigen Fällen sogar bis zu 200%. Beispiel Weißkohl: zahlt man im Discount im Schnitt 0,99 Euro pro kg, muss man in der Rovigostraße durchschnittlich 2,35 Euro aus dem Portemonnaie holen. Ähnlich beim Kopfsalat: 0,84 €/kg im Discount, und 3,10 €/kg in der Rovigostraße. Nur wenig besser sieht es beim Obst aus: die Kiwis kosten im Discount 1,22 €/kg, und in der Rovigostraße stolze 3,08 €/kg. Kauft man ein und dasselbe Gemüsesortiment, so zahlt man im Discount 20,52 Euro, in der Rovigostraße 33,23 Euro und 31,53 Euro am Obstmarkt. Beim Obst nicht anders: ein Einkaufskorb von 13,61 Euro Discounter-Preis kostet in der Rovigostraße 22,58 Euro und 20,29 Euro auf dem Obstmarkt.

Bezüglich der Teuerungen entlang der Lieferkette, d.h. zwischen ProduzentInnen und EndverbraucherInnen, bestätigt diese Erhebung die Ergebnisse der Vorjahre. Obiges Obst- und Gemüsesortiment, das wie erwähnt in der Rovigostraße 33,23 Euro kostet, wird in der Großmarkthalle von Verona (die täglich von 9 bis 11 Uhr für alle geöffnet ist) um 11,05 Euro verkauft – kostet also ein Drittel.

Wer preisbewusst einkaufen möchte, sollte die Preise gut vergleichen. Schlecht beraten ist jedoch wer den Obst- und Gemüsekonsum durch hohe Preise zurückfährt. Reichlich frisches Obst und Gemüse (5 mal am Tag) gehört zu einer gesunden Ernährung dazu. Vor allem heimische Saisonware sollte auf einem flexibel gestalteten Speiseplan nicht fehlen.

Dazu der Geschäftsführer der VZS, Walther Andreaus: “Die Wahl heimischer Saisonware bringt Vorteile für die Gesundheit, die Umwelt und den Gaumen. Denn zusätzlich zu Frische und mehr Geschmack enthält heimisches Saisonobst und -gemüse meist weniger Rückstände von Pflanzenschutzmitteln als importierte Ware. Gleichzeitig sparen kurze Transportwege Energie und Treibhausgase ein und schonen so das Klima. Am besten ist es dort einzukaufen, wo die Herkunft der Produkte nachvollziehbar ist. Diesbezüglich sind auch vollständige Kennzeichnungsetiketten unabdingbar.”

Preisvergleich Obst und Gemüse 2010: Die Tabelle.


Medien-Information
Bz. 07.06.2010