Großmarkthalle braucht Zukunft
VZS widersetzt sich einer Auflösung


Die Verbraucherschützer sind in großer Sorge, was den Fortbestand der Großmarkthalle in Bozen anbelangt. Die Bozner Großmarkthalle nimmt einen wichtigen Platz im Wirtschaftsgefüge der Landeshauptstadt ein, und das umso mehr, weil das Konkurrenzgefüge im Lebensmittelbereich in den letzten Jahren für die Verbraucher sicher nicht eine optimale Entwicklung zu verzeichnen hat.

Die Verbraucherzentrale Südtirol (VZS) fordert zum wiederholten Male ein griffiges Konzept und eine Neuorientierung, die das Überleben der Großmarkthalle sichern. „Es sieht ganz so aus, als wolle man die Bozner Großmarkthalle eines langsamen Todes sterben lassen“, so interpretiert Walther Andreaus, der Geschäftsführer der VZS die inoffiziellen Meldungen zu den Plänen, welche letzthin durch die Medien gegeistert sind.

Die Verbraucherschützer bestehen darauf, dass diese Struktur erhalten bleibt. „Es gibt keinen plausiblen Grund für eine Auflösung“, so Andreaus, „erst recht, weil die Bilanzen in Ordnung sind“. Allerdings besteht auch in der Verbraucherzentrale kein Zweifel darüber, „dass nach über einem halben Jahrhundert ein anderes Modell gefunden werden muss, wobei die Funktion der Preisdämpfung nicht zur Disposition steht“.

Die Verbraucherzentrale plädiert dafür, die Großmarkthalle schwerpunktmäßig zu einem Umschlagplatz regionaler und biologischer Produkte zu machen. „Der Südtiroler Biomarkt ist leergefegt“, so Andreaus. Die Nachfrage nach Bioprodukten und nach naturnah produzierten einheimischen Produkten sei viel größer als das Angebot, so die Verbraucherschützer. Man denke nur an Fleisch oder Brot, aber auch an veredelte Milchprodukte. Die Großmarkthalle bietet mit ihren bestehenden Infrastrukturen (Kühlzellen, Waagen, Lagerräumen, Logistik) die idealen Voraussetzungen für einen Umschlagplatz für qualitativ hochwertige landwirtschaftliche Produkte aus Südtirol.

In diesem Sinne sind die neuen Gemeindeverwalter aufgerufen die Karten endlich auf den Tisch legen. „Einer Schließung oder einer Verkleinerung der Großmarkthalle werden wir uns jedenfalls vehement widersetzen“, schließt Andreaus.


Medien-Information
Bz, 05.05.2016