Erdstrahlen und Elektrosmog am Schlaf- und Arbeitsplatz


Schlafstörungen, ständige Infekte, chronische Krankheiten: die Ursachen dafür können viele sein. Neben Elektrosmog können auch so genannte Erdstrahlen schädigend wirken. Der Einfluss von Bodenstrahlungen auf Mensch und Tier ist seit Alters her bekannt. Orte mit schlechter Strahlung wurden von Rutengängern aufgespürt und gemieden. Die modernen Rutengänger sind unter der Bezeichnung geobiologische Berater oder Baubiologen bekannt. Neben der Rute und dem Pendel werden auch physikalisch-technische Geräte zum Auffinden von Störzonen benutzt.

Welche Störfaktoren beeinflussen Menschen?

Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Umweltreize. Diese Tatsache wiederum lässt viel Spielraum für Geschäftemacher und Panikschürer.

Ein Reigen möglicher Störfaktoren:

A) Erdstrahlen

Bei den Erdstrahlen geht es um besondere Abweichungen vom Erdmagnetfeld. Diese so genannten „Reizzonen“ entstehen durch unterirdische Wasserläufe, Verwerfungen, Hohlräume, Brüche sowie durch magnetische Gitter(netze). Davon gibt es mehrere, die bekanntesten sind das Hartmann-Gitter und das Curry-Gitter. Experten sind sich uneinig über die Herkunft dieser Anomalien, einige gehen von kosmischer Strahlung, andere von Ursachen im Erdinnern aus.

Einfluss der Erdstrahlen

Die zum Teil sehr schwachen Energien treten in Wechselwirkung mit Pflanzen, Tieren und Menschen auf und greifen in deren "Steuerkreise" ein (Zellkommunikation). Nicht jeder Organismus kann die schädlichen Wirkungen auf Dauer ausregulieren, erst recht nicht beim Vorhandensein von so genannten „Kreuzungspunkten“. Die Folge können Krankheiten sein. Vor allem die lange Aufenthaltsdauer (Schlaf- und Arbeitsplätze) auf sog. "geopathogenen" Zonen kann problematisch werden.
Ohne eine definitive wissenschaftliche Erklärung dafür zu haben, kann immer wieder festgestellt werden, dass die Verlegung des (gestörten) Schlaf- oder Arbeitsplatzes auf einen ungestörten Platz die Beeinträchtigungen verschwinden lässt.

Was kann man gegen Störzonen unternehmen?

Aus baubiologischer Sicht ist jeglicher Versuch der Abschirmung oder Ableitung unmöglich, es bleibt somit nur die Verlegung von Schlaf- oder Arbeitsplatz.

B) Elektrosmog

Die gefährliche Anreicherung unserer Umwelt mit elektromagnetischen Strahlen, Feldern und Wellen führt zu Elektrostress. Viele geistige und körperliche Erkrankungen werden durch Elektrostress begünstigt, z.B. durch gestörte Zellkommunikation, Schlafstörungen, Nervosität und Aggressivität oder erhöhte Infektanfälligkeit, Kreislauf- und Herzrhythmusstörungen, Schwächung des Immunsystems, um nur die wichtigsten zu nennen.

Beim Elektrosmog unterscheiden wir:

1. Das magnetische Gleichfeld

Das magnetische Gleichfeld beträgt weltweit ca. 48.000 nT (Nano -Tesla) und sollte nicht verändert werden. Das magnetische Gleichfeld wird z.B. durch Federkernmatratzen, Armierungen im Baukörper, metallische Heizkörper und andere magnetische Metallgegenstände verändert.
Die Änderungen des Erdmagnetfeldes können mit dem Kompass oder mit geeigneten Geräten festgestellt werden.

Was kann man dagegen tun?
Von den künstlich erzeugten magnetischen Gleichfeldern Abstand halten und Federkernmatratzen durch metallfreie Matratzen ersetzen.
Das magnetische Gleichfeld kann nicht abgeschirmt werden!

2. Das elektrische Gleichfeld

Auch das elektrische Gleichfeld umgibt uns immer und überall. Am wohlsten fühlen wir uns bei einem Wert von 200 – 300 V/m (Volt pro Meter). Unangenehm erhöht wird er durch Föhn, Gewitter, besonders aber durch synthetische Materialien, nicht geerdete Bildschirme, lackierte Flächen usw.
Gemessen wird das elektrische Gleichfeld mit geeigneten Messgeräten.

Was kann man dagegen tun?
Natürliche Materialien verwenden und eine Raumluftfeuchte von ca. 50% anstreben. Bildschirme nach Gebraucht ganz abschalten oder das elektrische Feld über die Hauserdung ableiten. Das elektrische Gleichfeld kann mittels eines leitfähigen Vlieses über die Hauserdung abgeleitet werden.

3. Das elektrische Wechselfeld

Das elektrische Wechselfeld gibt es in der Natur nicht. Es entsteht in der Nähe von Hochspannungsleitungen und bei allen Geräten und Leitungen, die unter Spannung stehen. Auch wenn das Gerät nicht in Funktion ist oder sogar ausgesteckt ist, fließt Spannung (bis zur Steckdose).
Das elektrische Wechselfeld wird mit geeigneten Geräten und Antennen gemessen.

Was kann man dagegen tun?
Abstand halten, abschalten mit Netzfreischalter. Das elektrische Wechselfeld kann mit geeignetem Vlies oder Anstrich (spezieller Grafitanstrich) über die Hauserdung abgeleitet werden.
Durch eine sternförmige Verlegung der Elektroinstallation mit guter Erdung und durch das zweipolige Ausschalten von Geräten und Beleuchtung können elektrische Wechselfelder vermindert werden. Im Holzbau sind abgeschirmte Kabel zu verwenden.
Von Hochspannungsleitungen sollte ein Abstand von 1 Meter pro 1.000 Volt gehalten werden.
Schlaf- und Arbeitsplatz, aber auch prinzipiell alle Orte, an denen man sich längere Zeit aufhält, sollten generell ca. 1,5 Meter von der Hausinstallation entfernt sein.

4. Das magnetische Wechselfeld

Auch das magnetische Wechselfeld kommt in der Natur nicht vor. Es ist überall dort zu finden, wo Strom fließt, z.B. bei Hochspannungsleitungen, Transformatoren usw.
Das magnetische Wechselfeld kann mit geeigneten Geräten gemessen werden.

Vorsicht: auch wenn ein Gerät, z.B. ein Radio ausgeschaltet ist, also kein Lämpchen mehr brennt, wird Strom verbraucht und es herrscht ein magnetisches Wechselfeld, da der Strom bis zum Transformator fließt.

Was kann man dagegen tun?
Man sollte von den Störfaktoren Abstand halten und die Trafogeräte besser noch zweipolig abschalten (ganz vom Strom nehmen). Das magnetische Wechselfeld kann nur schwer abgeschirmt werden (MU-Metall).
Von Hochspannungsleitungen sollte ein Abstand von 1 Meter pro 1.000 Volt gehalten werden.
Schlaf- und Arbeitsplatz, also prinzipiell alle Orte, an denen man sich längere Zeit aufhält, sollten generell ca. 1,5 Meter von der Hausinstallation entfernt sein.

5. Elektromagnetische Wellen, Felder und Strahlen

Alles, was nicht mehr in ein Kabel passt und somit durch die Atmosphäre gestrahlt wird, wie z.B. Sendeanlagen, Antennen, Funkgeräte, Schnurlostelefone, Mobilfunk, Mikrowellengeräte, Bildschirme usw. produziert elektromagnetische Wellen, Felder und Strahlen.
Die hochfrequente Strahlung kann mittels geeigneter Geräte gemessen und geortet werden.

Was kann man dagegen tun?
Von sämtlichen Störfaktoren Abstand halten. Strahlung von Mobilfunkantennen kann mittels geeigneten Vlies, Anstrich und Folien abgeschirmt bzw. reflektieren. Von der Basisstation von DECT-Schnurlostelefonen sollte der Schlafplatz einen Abstand von fünf Metern haben (Vorsicht Strahlung durchdringt auch Wände).
Handys sollten nur mit einer Freisprechanlage genutzt werden.

C) Radioaktivität

Radioaktivität ist überall präsent und bei einer normalen Dosis für Menschen unschädlich. Bereits leicht erhöhte Werte können jedoch bei regelmäßiger Aussetzung zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen. Erhöhte Werte können auch mit Baumaterialien im Wohnbereich zu tun haben, wie z.B. Lasuren von Fliesen oder Anreicherung von Fußböden mit Schlackenstoffen. Von Bedeutung kann in einigen Gegenden Südtirols auch das radioaktive Gas Radon sein. Informationen dazu liefert das Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/2908/radon/index_d.htm.

Ist mein Körper belastet?

Menschen reagieren unterschiedlich auf Umweltbelastungen. Nur ein entsprechend ausgebildeter Arzt oder Heilpraktiker können eventuelle Belastungen feststellen. Es gibt auch verschiedene Diagnosegeräte, um Art und Grad der Belastung zu ermitteln.

Wann soll man eine Wohnung untersuchen lassen?

Sich von niemandem etwas einreden lassen. Wer sich wohl fühlt hat keine Veranlassung für eine Untersuchung. Ein wichtiger Hinweis auf einen belasteten Schlafplatz besteht dann, wenn beispielsweise dauerhafte Symptome wie
  • Einschlaf- oder Durchschlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Konzentrationsstörungen
  • Müdigkeit nach dem Erwachen
  • Verspannungen nach dem Erwachen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Bettnässen
  • Chronische Krankheiten
  • Therapieresistenz
auftreten und bei einem Ortswechsel verschwinden oder sich bessern.

Nützliche Infos und Adressen von Baubiologen oder Messtechnikern erhalten sie unter:
www.verbraucherzentrale.it
www.archeB.ines.org
www.afb-efs.it

Woran erkennt man seriöse Berater?

Bevor einen Termin vereinbart wird, sollten folgende Fragen geklärt werden:
  • Welche Qualifikation hat der Berater oder Baubiologe. Die Berufsbezeichnungen sind nicht geschützt, jeder kann sich so nennen. Ausbildungen und Zertifikate kann man leicht erwerben. Die Wahl des "Richtigen" ist immer ein wenig Vertrauenssache.
  • Die Arbeit mit der Rute ist anstrengend. Ein ehrlicher "Strahlensucher" wird nie mehr als vier Räume pro Tag untersuchen, danach werden die Ergebnisse nämlich ungenau.
  • Grundsätzlich sollte ein Berater alle oben angeführten Störfaktoren messen und dokumentieren.
  • Pro Zimmer ist mit einer halben Stunde zu rechnen.
  • Wer erzählt, er könne alle Belastungen mittels bestimmter Geräte oder Einrichtungen (zum Angebotspreis) abschirmen oder auslöschen, der lügt. Gerade bei den so genannten Erdstrahlen ist dies noch nie dauerhaft gelungen
  • Ein guter Berater fragt vorher nicht nach Ihren gesundheitlichen Beschwerden, so ist er unvoreingenommen. Er dokumentiert seine Arbeit und trägt in einen Grundriss die einzelnen Belastungen und deren Verläufe ein. Er berät auch umfassend über Sanierungsmöglichkeiten.

Aufpassen!

Ein unseriöser Berater schadet in zweierlei Hinsicht: Zum einen knöpft er Ihnen mehr Geld ab, als seine Leistung wert ist. Andererseits fügt er Ihnen großen Schaden zu, wenn er vorgibt, alle Erdstrahlen zu "löschen". Sie wiegen sich dann in falscher Sicherheit, obwohl das Problem weiter besteht.

Ein seriöser Berater wird Ihnen immer raten, bei Belastungen durch Erdstrahlen Ihren Schlafplatz zu verändern, dies ist die billigste und wirkungsvollste Methode.

Preise

Geobiologische Berater sind in ihrer Honorargestaltung frei. Deshalb ist es schwer, eine Orientierung zu geben. In Deutschland nehmen Experten von spezialisierten Instituten in der Regel 75 Euro für das erste Zimmer und 45 Euro für jedes weitere. Dazu kommen eventuell Fahrtkosten.


Infoblatt WA59: 08-2006