Tauschangebot für Quoten des Immobilienfonds Dolomit beendet


Am 6. November 2013 wurde das öffentliche Tauschangebot für den Immobilienfonds Dolomit beendet. Mit einer Medieninformation vom 13.11.2013 hat die Südtiroler Sparkasse zufrieden und in optimistischen Tönen den guten Ausgang der Operation bestätigt.

Nach Meinung der VZS wären andere Töne weitaus angebrachter. Die SparerInnen, welche mit ihrem Ersparten Dolomit-Quoten erworben hatten, haben wenig Grund, optimistisch zu sein. Sie hatten ihre Ersparnisse im Jahr 2005 investiert, und die "Großzügigkeit" der Sparkasse sollte es ihnen - laut Sparkasse - erlauben, zwischen 92% und 94% netto des investierten Kapitals erst in neun Jahren zurückzuerhalten.

Eine Geldanlage, die 2005 von der Sparkase als "mit niedrigem Risiko" und "sicherer Rendite" empfohlen worden war, wie uns viele SparerInnen berichten, wird 2022 ihren Abschluss finden. Dann werden die SparerInnen fast ihr gesamtes Kapital wieder erhalten, natürlich ohne einen Cent Rendite und ohne die Geldentwertung durch die Inflation in diesem Zeitraum zu berücksichtigen.

Es gilt auch noch zu berücksichtigen, dass die Zero Coupon Obbligationen, die im Zuge des Tauschangebots angeboten wurden, von Sparkasse selbst ausgegeben werden, die heute ein Rating Moody's von "Ba1" aufweist, was einem "spekulativem" Niveau entspricht.

Die VZS erinnert all jene, die das Tauschangebot angenommen haben, an die Möglichkeit, die neuen Zero Coupon Obligationen der Sparkasse innerhalb von 30 Tagen ab Abschluss des Angebots (formell datiert mit 15.11.2013) zu verkaufen, falls man nicht noch mehr risikieren möchte, indem man darauf wartet, dass ein Kreditinstitut mit einem spekulativen Rating-Niveau das Kapital zurückzahlt, und stattdessen die Investition sofort zu einem garantierten Wert von 63,836% liquidieren möchte, da die Sparkasse diesen Handel mit direkter Gegenleistung zu diesem Preis ohne Kommissionen garantieren muss.

Für die betroffenen SparerInnen besteht nach wie vor die Möglichkeit der Einbringung einer Klage auf Ersatz der Schäden, die in Zusammenhang mit den Verlusten durch den Dolomit-Fonds entstanden sind und entstehen.

Es gilt zu berücksichtigen, dass in einer eventuellen Klage die SparerInnen nicht nur den Schadenersatz für die Differenz zwischen dem investierten Kapital und den aus dem Verkauf der Obligationen erzielten Wert (63,836%) fordern können, sondern auch mindestens die gesetzlichen Zinsen (derzeit bei 2,5% p.a.) vom Zeitpunkt der Anlage bis zum Tag, an dem das eventuelle Urteil ergeht, und, wie von vielen Gerichten anerkannt, die Geldentwertung.

Wer der Meinung ist, einen Schaden aus der Angelegenheit Immobilienfonds Dolomit davongetragen zu haben, kann sich mit der VZS in Verbindung setzen, um die nächsten Schritte abzuwägen.



Presse-Information
BZ, 20.11.2013