Fairer Handel

Produzieren für die Gewinne anderer

Die ganze Welt ist ein großer Marktplatz. Die Einen produzieren, die Anderen verkaufen und am Ende der Kette stehen die KonsumentInnen, die kaufen. Während aber Letztere für die täglichen Konsumartikel durchaus angemessene Preise bezahlen, verdienen die Produzenten oft kaum genug, um zu überleben. Zwischen Produzenten und Konsumenten stehen nämlich Handelsorganisationen und Großkonzerne, die produzieren lassen und die Produkte weiterverkaufen. Das große Geld und die satten Gewinne streichen diese Zwischenhändler ein.

Arbeit im Elend

Die Produzenten selbst, Kleinbauern und landwirtschaftliche Arbeiter, produzieren unter menschenunwürdigen Bedingungen und leben mehr schlecht als recht von Hungerlöhnen, ohne soziale Absicherungen, ohne gewerkschaftlichen Schutz, ohne gesundheitliche Mindestversorgung. Sie liefern die Bilder des Elends, die uns das Fernsehen ins Haus bringt.

Maßnahme mit großer Wirkung

Das Schlüsselwort zur Behebung dieser Missstände heißt "Gerechter Handel". Sein Auftrag ist die Anbahnung direkter Handelsbeziehungen zu den ErzeugerInnen in den Entwicklungsländern, die Förderung von menschen- und umweltverträglicher Produktion und eine Mindestgarantie für Abnahme und Preis der Produkte. Die Früchte dieser neuen Handelsordnung zeigen sich in der Gründung von Erzeugergenossenschaften und sozial orientierten Vermarktungsorganisationen vor Ort. Die Bauern und Arbeiter, welche in diese Projekte eingebunden sind, können sich nicht nur auf ein gesichertes Einkommen verlassen, sondern auch darauf, dass ihre Kinder lesen und schreiben lernen und dass die Familien auf ein Mindestmaß an medizinischer Versorgung zurückgreifen können.

Konsumenten greifen marktlenkend ein

Das Projekt "Gerechter Handel" lebt von der Kaufkraft der Abnehmer. Wer regelmäßig Produkte aus gerechtem Handel kauft, unterstützt die Produzenten in den Erzeugerländern. Darüber hinaus lenkt er oder sie den Markt und nimmt damit jene wichtige Rolle ein, deren sich KonsumentInnen allzuoft nicht (mehr) bewusst sind.