Sparlampen - welche Alternativen?

Ab 2012 müssen wir laut EU-Bürokratie auf Glühlampen allgemein, ab 2016 sogar auf die meisten Halogenlampen verzichten.
Warum wir damit nicht einverstanden sind

Im Herbst 2012 verschwand die gute alte Glühbirne vom Markt, ausgenommen Reflektorlampen und Speziallampen. Schrittweise wurden seit 2009 die konventionellen Glühbirnen aus den Regalen verbannt. Mit September 2016 sollen auch Halogenglühlampen der Effizienzklasse C nicht mehr produziert werden (das sind die meisten Halogenlampen!)
Energiesparlampen und Leuchtdioden (kurz LED) nehmen ihren Platz ein.

Bedeutet dies das aus für das Zeitalter des warmen und gemütlichen Lichtes?

Energiesparlampen (k)eine Alternative

Den Energiesparlampen (korrekt gesagt Kompaktleuchtstofflampen, da sie nichts anderes als Leuchtstoffröhre in kompakter Form sind) geht kein guter Ruf voraus.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Glühbirnen können Energiesparlampen gesundheitsschädigend sein. Der hohe Blauanteil im Lampen-Lichtspektrum hat einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf den menschlichen Körper. Der Blauanteil unterdrückt das Schlafhormon Melatonin und kann somit auf lange Sicht zu gesundheitlichen Schäden und Depressionen führen.
Ein weiterer Nachteil der Energiesparlampen ist die zeitverzögernde Lichtausbeute. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Glühlampen benötigen die meisten Energiesparlampen eine mehrminütige Aufwärmphase, bis sie ihre effektive Leuchtkraft erreicht haben.
Energiesparlampen enthalten das Schwermetall Quecksilber und gehören daher in den Sondermüll. Gerade bei Billigherstellern ist der Anteil des Quecksilbers in der Sparleuchte sehr hoch.
Daher sollte beim eventuellen Kauf einer Energiesparlampe auf gute Qualitätsware zurückgegriffen werden.

Aufgrund des Quecksilbergehaltes existiert auch eine konkrete Vergiftungsgefahr bei Bruch der Lampe. Die Industrie will hier durch eine Verkapselung oder durch unzerbrechliche Materialien Abhilfe schaffen.

Besonders schlecht schneiden aber die allermeisten Energiesparlampen in Sachen Elektrosmog ab: wenn die Grenzwerte der TCO-Norm für Computermonitore zum Vergleich herangezogen werden, ergibt sich aus der Messung von Sparlampen eine Belastung mit hochfrequenten Feldern, die bis zu 40mal solche Grenzwerte überschreitet.

Daher dürfte keine Sparlampe dort zum Einsatz kommen, wo man sich ständig aufhält bzw. keine ausreichende Entfernung vom menschlichen Körper gegeben ist.
Sie sollten mindestens 2,5 Meter weg vom Kopf haengen. Neue Produkte mit Abschirmung versprechen einen Abbau der Bestrahlung ab 1,5 Meter Abstand.

Denken wir nur an die vielen Gastronomiebetriebe, welche solche Lampen im Abstand von 30 cm vom Gast haengen haben...

Quelle: next-up.org




Warum ein Produktionsverbot für Glühbirnen?

Obwohl technisch gesehen auch eine viel längere Lebensdauer bei der Glühbirne möglich wäre, hat sie die Industrie bereits ab den 50er Jahren auf ca. 1.000 Stunden beschränkt.
Die Sparlampen besitzen eine höhere Lebensdauer, auch wenn die Versprechungen auf der Packung meist nicht eingehalten werden, wie die Stiftung Warentest ermitteln konnte.

Wenn wir Energieeinsparung als Gesamtwert im Leben eines Produktes jedoch verstehen, müssen nicht nur die Verbrauchswerte, sondern auch die Produktion und die Entsorgung des Produktes berücksichtigt werden.
Und die sind bei Energiesparlampen besonders energieaufwendig.

Somit erreichen die Energiesparlampen oft dieselbe Gesamtenergiebilanz wie eine herkömmliche Glühbirne.

Die Europäische Kommission beharrt trotzdem auf dieses Argument, d.h. das vermeintliche Sparen.
In einem Haushalt stellt die Beleuchtung jedenfalls nur ca. 2% des Gesamtenergieverbrauchs dar.
Ein anderes gern angeführtes Argument betrifft die Effizienz der Lichtquelle: bei Energiesparlampen wird etwa 25 Prozent des elektrischen Stroms in Licht umgewandelt. Bei herkömmlichen Glühlampen sind es lediglich 5 Prozent.
Der Rest des Lichtes wird in Form von Wärme an den Raum abgegeben. Durch die geringe Wärmeabgabe an den Raum, hätten die Energiesparlampen in den Sommermonaten einen Vorteil, da sie den Raum nicht zusätzlich aufwärmen.

Halogenlampen und LEDs

Halogenlampen wandeln rund 15% der aufgenommenen Energie in Licht um.
230-Volt Halogenlampen findet man in den Energieeffizienzklassen C bis E. Niedervolthalogenlampen (werden mittels eines Transformators von 230-Volt auf 24 oder 12 Volt gesenkt) werden nicht mit dem EU-Label gekennzeichnet.

Halogenlampen mit Xenon benötigen etwa ein Drittel weniger Energie als herkömmliche Halogenlampen.
Bei den Niedervolthalogenlampen sind jene mit Infrarotbeschichtung (IRC-Halogenlampe) besonders energiesparend.

Im Vergleich zu einer herkömmlichen Halogenlampe schafft es die IRC-Halogenlampe auf die doppelte Lebensdauer bei bis zu 40% geringerem Energieverbrauch. Halogenlampen leuchten im Schnitt etwa 2.000 Betriebsstunden, somit also doppelt so lang wie herkömmliche Glühlampen und bringen dabei auch mehr Licht in vergleichbar guter Qualität.

LED-Lampen funktionieren mit Halbleiterkristallen, die der Strom zum Leuchten anregt. Sie erzeugen mit wenig Strom viel Licht und gelten somit als Leuchtmittel der Zukunft. Die Lichtausbeute von LED-Lampen liegt deutlich über den Wert von herkömmlichen Glühbirnen. LEDs strahlen auch bedeutend weniger Wärme ab und sind auf dem besten Wege, ähnlich effizient wie konventionelle Energiesparlampen zu werden. Jedoch ist die LED-Technik nicht ganz billig; wobei es große Qualitätsunterschiede gibt.

Die neuen LED-Lampen geben kein sichtbares Flimmern von sich ab, unser Gehirn ist aber fuer das tatsächliche schnelle Flimmern dieser elektronischen Dioden empfindlich. Ausserdem ist hier auch das Problem der vorhandenen Lichtfrequenzen, noch unvollständig gegenüber der Glühbirne.

Sie können ggf. zusammen mit Glühbirnen betrieben werden, um die Fehler der LEDs teilweise auszugleichen. Oder auch alleine, aber am besten nicht in Leuchten, wo eine gute Qualität erwünscht ist (Lese- + Arbeitsleuchten).


WAS TUN?


  • Glühbirnen liefern immer noch das beste Licht. Am besten gilt es noch, Restbestände zu kaufen und in den nächsten Jahren aufzubrauchen. Sehr wichtig erscheint uns auch dass Konsumenten aktiv werden und sich für eine Abschaffung des EU-Glühlampenverbots einsetzen

  • Halogenglühbirnen liefern ein ähnlich gutes Licht wie Glühbirnen. Sie sind absolut empfehlenswert, evtl. in der energiesparenden Version ermöglichen sie etwa 20% Energieeinsparung. Die Produkte in der Effizienzklasse C werden auch laut EU ab dem Jahr 2016 verbannt

  • Die Beleuchtung sollte beim Verlassen der Räume stets ausgeschaltet werden.

  • In Bereichen, wie z.B. im Stiegenhaus oder vor der Haustür bringt der Einsatz von Zeitschaltuhren oder Bewegungsmeldern zusätzliche Einsparungen mit sich.

  • Je heller die Umgebung, desto mehr Licht wird reflektiert. Durch den Einsatz von hellen Lampenschirmen, Fußböden, Decken und Wänden kann die Lampenleistung wesentlich reduziert werden.

  • Wer bereits in der Planungsphase der Beleuchtung reichlich Aufmerksamkeit schenkt und die richtigen Beleuchtungskörper am richtigen Ort platziert, spart bares Geld. So sollten z.B. Arbeitsplätze in Fensternähe positioniert werden, um das einfallende Tageslicht nutzen zu können.



Weiter führende Links:

www.lichtbiologie.de
www.buergerwelle-schweiz.org



Informationsblatt CC17
Stand: 01.2013